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Gästezufriedenheit: Preis-Leistung muss stimmen

 In den vergangenen zwei Jahren haben so manche Gastgeber kräftig an der Preisschraube gedreht.    

Die durchschnittlichen Zimmerpreise in Ostdeutschland lagen laut aktueller Umfrage der Ostdeutschen Sparkassenverbände (OSV) 2019 bei rund 84 Euro, 2020 bei 91 Euro und 2021 bei 98 Euro. Diese Preissteigerung um 16 Prozent steht im deutlichen Gegensatz zur bundesweiten Entwicklung. Besonders stark stiegen die Preise in Mecklenburg-Vorpommern. Nur in Sachsen blieben sie auf dem bisherigen Niveau. 

Die Qualität der Zimmer und die gestiegenen Preise sind demnach der Hauptgrund dafür, dass die Gäste der Meinung sind, Ostdeutschland liege im Wettbewerb zurück.

Dabei ist das Potenzial groß: Die Menschen sehnen sich nach Mobilität, Erholung und kulturellen Erlebnissen. Im Trend liegen laut OSV höhere Reiseausgaben, längere Aufenthalte, Mietunterkünfte mit wenig Kontaktpunkten, attraktive Inlandsreiseziele. 

Das Tourismusbarometer zeigt zudem neue Ansätze für die Vermarktung von Angeboten auf. Stichworte sind Coworking und Workation. Digitales Arbeiten abseits der Büros habe in der Corona-Krise einen regelrechten Schub erfahren, heißt es in der Studie. Dies biete neue Perspektiven auch für weniger traditionelle Urlaubsgebiete im Umland größerer Städten.

Ein großes Problem stellt der Fachkräftemangel in der Branche dar, der sich durch die Pandemie noch verstärkt hat. Die Branche brauche Ansätze, mit weniger Personal Qualitätsstandards zu halten oder auszubauen. Das Tourismusbarometer regt an, bekannte Abläufe entlang der „Customer Journey“ zu überdenken. Beispielhaft nennt es reduzierte Öffnungszeiten, Self-Check-In Möglichkeiten, Zimmerreinigung nur auf Wunsch, reduzierte Speisekarten.

Zur Umfrage geht es hier: osv-online.de

Text: Ute Rentmeister

Foto: Heike Inkermann