Leichte Lektüre bevorzugt
Auch in Zeiten von Tablets spricht noch einiges dafür Feriengästen Bücher anzubieten.
Die Auswahl muss stimmen, meint die Inhaberin der Nicolaischen Buchhandlung, Berlin.
Martina Tittel: Deutschland ist ein Land der Leser und die weitaus meisten greifen immer noch zum Buch. Viele Gäste werden deshalb dankbar sein, wenn es interessante Bücher in der Ferienwohnung gibt. Außerdem sind die meisten E-Reader-Besitzer gar nicht so festgelegt, sie machen es so, wie es gerade am praktischsten ist. Sie schenken auch ihnen also das wunderbare haptische Erlebnis des Bücherlesens und geben neue Impulse!
Sie haben schon einige Ferienwohnungen mit Büchern ausgestattet, worauf achten Sie dabei?
Martina Tittel: Im Urlaub wollen die meisten keine zu schwere Lektüre. Bei Ferienwohnungen sollte das Angebot zudem der Zielgruppe entsprechen. Also, wird an Familien mit kleinen Kindern vermietet, sollte es auch Vorlesebücher geben. Außerdem achte ich auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Männer- und Frauenbüchern. Schöne Sachbücher über die Region gehören sicher zur Erstausstattung.
In vielen Ferienobjekten ist der Platz begrenzt. Wenn Sie nur 20 Bücher zusammenstellen können – wie wird die Mischung aussehen?
Martina Tittel: Eine Zahl an der man sich gut orientieren kann: 70% der Leser sind Frauen, die Romane bevorzugen. D.h., von 20 Titeln würde ich vielleicht 14 Romane auswählen. Der Rest sind Sachbücher.
Wie wichtig ist Aktualität beim Bücherangebot in FeWos?
Martina Tittel: Es sollte schon ein Gutteil der angebotenen Bücher aktuell sein, vor allem, wenn man viele Stammgäste hat. Sie freuen sich sicher über ein wechselndes Angebot. Allerdings darf man sich durchaus auch ein paar ‘Literatur-Klassiker‘ aus der jüngeren Zeit ins Regal stellen, wie z.B. Atwood – Der Report der Magd oder Alan Bennet – Die souveräne Leserin.
Was haben Sie in Ihrem diesjährigen Urlaub gelesen?
Martina Tittel: Zur lockeren Unterhaltung habe ich den dritten Krimiband von Gil Ribeiro ‚Lost in Fuseta – Weiße Fracht‘ und mit sehr viel Freude dann anschließend von Teresa Enzensberger ‚Blaupause‘ , einen Roman über die Anfänge der Bauhauszeit, gelesen.
Fragen: Ute Rentmeister
Foto: Jewel & Faces